- veredelte Einwohnerzahl
- ver|edelte Einwohnerzahl,eine im horizontalen Finanzausgleich zwischen den Bundesländern (Länderfinanzausgleich) bei der Berechnung des Finanzbedarfs (Ausgleichsmesszahl) der einzelnen Länder verwendete Rechengröße. Dabei werden die Einwohnerzahlen größerer Gemeinden gemäß § 9 Finanzausgleichsgesetz stärker gewichtet als diejenigen kleinerer Gemeinden (Ansatz der ersten 5 000 Einwohner einer Gemeinde mit 100 %, der nächsten 15 000 Einwohner mit 110 %, der nächsten 80 000 Einwohner mit 115 % usw.). Analoges gilt im kommunalen Finanzausgleich zwischen den Ländern und den Gemeinden nach den Finanzausgleichsgesetzen der Länder bei der Berechnung der Zuweisungen der Länder nach dem »Hauptansatz«. - In Österreich heißt die veredelte Einwohnerzahl abgestufter Bevölkerungsschlüssel (auch »Dannebergschlüssel«). - Die Verwendung veredelter Einwohnerzahlen geht zurück auf die von A. Brecht formulierte Annahme, der Finanzbedarf pro Einwohner wachse mit der Gemeindegröße und sei in Ballungsgebieten größer (brechtsches Gesetz).
Universal-Lexikon. 2012.